Himmlische Bauvorhaben

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Wie wohnst du?

Und – wo und wie wirst du in der Ewigkeit wohnen?

Im Evangelium des 5. Sonntags der Osterzeit geht es um himmlische Bauvorhaben. Als leitenden Architekten darf ich präsentieren: Jesus Christus. Wir wissen von ihm, dass er gelernter Zimmermann ist, und daher eine Menge Ahnung  vom Bauen hat. Außerdem wissen wir, dass er gute Beziehungen zum Himmel hat, und in der Kombination nun wirklich prädestiniert war für himmlische Bauvorhaben aller Art.

Heute geht es also um den Wohnungsbau. Ich hab mal im deutschen Baurecht nachgeschaut. Das heißt es, dass zum Wohnungsbau alle Wohnungen zählen, die zu mindestens 50% Wohnungsbedürfnissen dient. Außerdem geht es um den Umbau oder Ausbau bisher anderweitig genutzter Räume zu Wohnungen.

Ob Jesus damals schon im Blick hatte, wie das in Deutschland 2000 Jahre später organisiert werden sollte, kann ich nur vermuten.

Jesus hatte eine ganz eigene Vorstellung vom Baurecht. Er war offensichtlich der Meinung, dass das Thema des Wohnungsbaus im Himmel für uns Menschen relevant ist. Und deswegen erzählte er seinen Jüngern davon.

Ich habe mal ein paar Aspekte des deutschen Wohnungsbaus mit dem himmlischen Wohnungsbau verglichen.

Zum Wohnungsbau gehören ganz viele wichtige Faktoren. Ich greife mal drei heraus:

  1. Die Ökologie. In Deutschland und international geht es um die Beziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Das ist aber auch in der Bibel ein Dauerthema: Immer wieder lesen wir, dass wir mit Gottes Schöpfung verantwortungsvoll umgehen sollen. Papst Franziskus betont in seiner Enzyklika „Laudato Si“ (Link zum Download) die zentrale Bedeutung der in der Bibel grundgelegten Verantwortung für die Umwelt.
  2. Die Finanzen. So ein Bau will finanziert sein, da braucht es solide Planung und ein gutes finanzielles Polster sowie einen klaren Verstand im Umgang mit Banken und Kreditverträgen.
    Bei Jesus gilt das auch. Bei Lk 14,28 lesen wir: Wenn einer einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
  3. Die technischen Kriterien, das umfasst die planerische und bauliche Ausrichtung anhand von Faktoren wie Standort und dem gesamten Umfeld.  Bei Jesus ist der Standort auch wichtig: Mt 7,24: Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut.

Wir können also getrost davon ausgehen, dass Jesus eine Menge Ahnung vom irdischen Haus- und Wohnungsbau hatte.

Und nun gehen wir einen Schritt weiter: Wenn dieser Jesus schon soviel Ahnung vom Bauen hatte und zudem noch über den allerbesten Draht zum Himmel verfügte, dann sind die Worte aus dem heutigen Evangelium von großer Bedeutung. Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

Jesus zeigt uns hier, dass es im Himmel nicht nur irgendeine Wohnung für uns gibt – das alleine wäre ja schon eine wunderbare Aussage, weil wir folglich ganz sicher in den Himmel kommen – nein, er geht noch weiter: Er bereitet eine Wohnung FÜR UNS vor. Das lese ich so, dass er sich darum kümmert, für jeden einzelnen Menschen im Himmel vorzusorgen. Wir alle sind so verschieden in unseren Sehnsüchten und unseren Bedürfnissen. Und wir wohnen so unterschiedlich und individuell. Auch wenn wir vielleicht eine ähnlich geschnittene Wohnung wie unser Nachbar haben, sieht es doch innen ganz anders aus. Anders heißt: Persönlich, individuell, einfach ganz richtig für Körper, Geist und Seele.

Warum sollte das im Himmel anders sein als hier auf Erden? Wenn wir davon ausgehen, dass Gott es wirklich gut mit uns meint und wenn wir erkennen, dass ihm sehr bewusst ist, dass wir so unterschiedlich sind – dann sehen auch unsere Wohnungen im Himmel sehr unterschiedlich aus. Persönlich. Individuell. Auf uns zugeschnitten.

Jesus sagt: Ich bereite die Wohnungen für euch vor. Und dann hole ich euch zu mir.

Wann auch immer das sein wird – es wird uns in unserer himmlischen Wohnung gut gehen.

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